bochum macht spaß
TIM KRAMER VEREINT BOCHUM

TIM KRAMER VEREINT BOCHUM
Es ist ein wahrliches hehres Anliegen, dass sich der Bochumer Fotograf Tim Kramer mit dem von ihm initiierten Projekt und Verein "Vereint Bochum" auf die Fahne geschrieben hat. Die Menschen seiner Heimatstadt möchte er näher zusammenbringen und der Einsamkeit so mancher Mitmenschen in Bochum ein Ende bereiten. Und weil er weiß, dass er dieses Ziel nur schwer allein erreichen kann, hat er eine illustre Schar an Mitstreiterinnen und Mitstreitern für sein Unterfangen gewinnen können, über das er an dieser Stelle den Leserinnen und Lesern in einem Gespräch mit Bochum macht Spaß gerne und ausführlich Auskunft gibt.
Euer eigens gestaltetes T-Shirt für Zusammenhalt und Vielfalt in Bochum ist restlos ausverkauft. Für alle diejenigen, die zu spät gekommen sind: Wird es eine zweite Auflage des Shirts geben?
Zunächst einmal freuen wir uns wahnsinnig darüber, dass so viele Menschen unser Shirt gekauft haben und die dahinterstehende Botschaft des kulturellen Miteinanders sichtbar nach außen tragen. Aktuell werden wir uns aber erst einmal auf die Kernarbeit des Vereins konzentrieren.
Hat es einen besonderen Moment, eine sogenannte Initialzündung gegeben, die dich zur Gründung von "Vereint Bochum" veranlasst hat?
Ich war vorher bereits in einer Initiative namens "eigen." aktiv und habe mich dort intensiv mit den Themen Einsamkeit und Gemeinschaft auseinandergesetzt. Mir wurde schnell klar, dass wir nicht nur darüber sprechen wollen, sondern selbst Teil der Lösung sein müssen, und das nachhaltig und strukturiert. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir so viele tolle und engagierte Menschen gewinnen konnten, mit denen wir den Verein gegründet haben.
Welche konkreten Ziele verfolgt ihr mit "Vereint Bochum"?
Wir möchten uns für mehr Teilhabe, ein besseres Miteinander und größere Nähe im Alltag einsetzen. Wir wollen Räume schaffen, in denen sich Menschen begegnen, einander zuhören und vor allem zugehörig fühlen können.
Was, denkst du, sind die Gründe dafür, dass die Menschen, die Gesellschaften, nicht nur in Bochum, sondern auch an anderen Orten in Deutschland und der Welt, sich immer weiter voneinander entfernen, auf Konfrontationskurs gehen, auseinanderdriften?
Wir leben in einer Welt, die sich immer schneller dreht. Ich merke das ja schon bei mir selbst, wie überfordernd das alles manchmal ist. Hinzu kommt, dass wir als Individuum, aber auch als Gesellschaft, vor immer größeren Herausforderungen stehen. Dabei besteht die Gefahr, dass wir verlernen, einander wirklich zuzuhören und zu sehr mit uns selbst beschäftigt sind. Auch der technologische Fortschritt verändert unser Miteinander massiv, und das nicht immer zum Positiven.
Du bist der „Kopf“ des Vereins. Kannst du den Leserinnen und Lesern, die dich nicht kennen, etwas über dich erzählen?
Der Kopf des Vereins ist eigentlich unser gleichberechtigter Vorstand, ich darf ihn nach außen hin als Vorsitzender vertreten. Beruflich bin ich Fotograf, hauptsächlich im Sport und Musikbereich tätig. In Bochum zum Beispiel für den weltbesten Fußballverein: unseren VfL!
Neben dir gibt es aber auch noch andere Menschen, die den Verein und seine Ziele mittragen und unterstützen, so u. a. der Landtagsabgeordnete Dr. Bastian Hartmann, Toto Losilla vom VfL und die Einsamkeitsforscherin der Ruhr- Universität-Bochum, Prof. Dr. Maike Luhmann. Wie hast du diese und weitere Personen für deine Idee begeistern und zum Mitmachen bewegen können?
Am Anfang war da Sonja Israel, Gestalterin und Kollegin von der RUB, mit der ich "eigen." gestartet habe. Dann kam Bastian dazu, der mit uns gemeinsam den Verein mitbegründet hat. Toto habe ich beim VfL kennengelernt und immer dafür bewundert, wie er es schafft, Menschen mitzunehmen, egal ob in guten oder schwierigen Zeiten. Das ist genau der Geist, den wir mit "Vereint Bochum" in die Stadt tragen wollen. Ich bin sehr dankbar, dass er uns dabei unterstützt. Auch darüber, dass Frau Prof. Maike Luhmann uns mit ihrer wissenschaftlichen Perspektive enorm bereichert und sie Teil unseres Vorstands ist, bin ich sehr glücklich.
Sind weitere Aktivitäten von "Vereint Bochum" bis zum Jahresende oder schon darüber hinaus geplant?
Auf jeden Fall. Wir haben viel vor und sind voller Tatendrang. Gemeinsam mit den Menschen in Bochum wollen wir uns als Stadtgesellschaft vereint dieser großen Herausforderung stellen und dazu beitragen, dass sich niemand ausgeschlossen fühlen muss.