bochum macht spaß
Foto: Oliver Bartkowski

Bochumer Kult!

Die Zeche Bochum im Stadtteil Wiemelhausen

Interview:

Michael Petersen

Fotos:

Sabine Michalak | Ruhrbarone

Oliver Bartkowski

Foto: Sabine Michalak | Ruhrbarone
„Programm aus dem November 1983“

Machen wir uns Nichts vor. Es gibt wohl kaum einen Partygänger in Bochum, der nicht mindestens einmal in der Zeche gefeiert hat, sei es zu einer Party oder bei einem der zahlreichen, hochklassigen Konzerte.

Die Zeche ist seit November 1981 eine feste Konstante in der Bochumer Nacht- und Kulturszene und aus Bochum und dem Kohlenpott überhaupt nicht mehr wegzudenken. Vielleicht ist es sogar der wichtigste Club Deutschlands, denn wenn Musiker aus dem In- und Ausland nach ihrem liebsten Club gefragt werden, ist die Zeche Bochum häufig ganz vorne mit dabei. Die Räumlichkeiten, eine äußerst gelungene Mischung aus Veranstaltungs-, Verzehr- und Tanzbereichen, wurden in der ehemaligen Schlosserei der damaligen Zeche Prinz-Regent untergebracht. Ein kluger Schachzug, denn von Anfang an wollte man verschiedene Bereiche unter einen Hut bringen, um ein abwechslungsreiches Programm anbieten zu können. Für Anfang der 80er Jahre ein erstklassiges Konzept, welches mittlerweile Gang und Gebe ist.

Der Autor selbst hat zusammengezählt, vermutlich Monate seines Lebens in der Zeche verbracht zu haben, in den 80er Jahren bei den lengendären Freitags-Partys und natürlich bei weit über einhundert Konzerten. Die Bretter, die die Welt bedeuten haben in der Zeche tatsächlich Stars von Weltformat betreten. Bevor Tina Turner mit ihrem „Private Dancer“ Album durchstartete, trat sie, von der Welt fast vergessen, mit dem gleichnamigen Album in der Zeche auf. Diese war nicht einmal ausverkauft und wenige Monate später erlebte Frau Turner ihren zweiten Frühling und füllte Stadien. Chris Rea spielte ein legendäres Konzert, Nazareth brachten im Rahmen des WDR Rockpalastes die Halle zum beben, Die Ärzte starteten ihre Karriere dort, Roger Chapman ließ es krachen und Die Toten Hosen wollten auch nicht aussen vor bleiben. Die Liste an großen Namen ist endlos, selbst Rio Reiser kreischte ins Mikro und alle drehten durch.

Wir Bochumer sind froh, dass die Zeche ein Teil von uns ist und wir hoffen, dass sie uns noch lange erhalten bleibt. Wer mehr sehen und lesen möchte, dem sei das Buch von Claus Fr. Dürscheid und Bernd Kowalzik mit dem Titel „Zeche Bochum - Legende und Mythos“ aus dem Klartext Verlag empfohlen.