AXEL RUDI PELL | NEUE COVERVERSIONEN
Foto: Plattenfirma

Interview: David Wienand

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AXEL RUDI PELL

Langeweile im Lockdown? Für einen Bochumer wie Axel Rudi Pell gibt es das nicht! Keine Auftrittsmöglichkeiten? Alle Tourpläne abgesagt oder verschoben? Dann muss man den Leuten, die nach guter Riff-Rock-Musik dürsten, eben Futter aus der Konserve geben! Bedeutet konkret: Der Hard Rock-Gitarrist Axel Rudi Pell hat ein neues Album am Start, ungeplant, aus dem Lockdown geboren sozusagen, »Diamonds Unlocked II« betitelt. Dieses enthält zehn Coverversionen mehr oder weniger bekannter und zum Teil überraschender Interpreten.

2007 gabe es das erste »Diamonds Unlocked«-Album von Dir mit Coverversionen u.a. von U2, Kiss und Montrose. Nun erscheint die Fortsetzung »Diamonds Unlocked II«. Hätte es dieses Album auch ohne den Lockdown gegeben?Eine Fortsetzung von »Diamonds Unlocked« hatte ich 2007 und auch später nicht geplant. Ja, meine Band und ich sehnten uns in den letzten Monaten ohne auf Tour gehen zu können danach, wieder Musik zu machen, also habe ich meiner Plattenfirma ein weiteres Cover- Album vorgeschlagen. Die Begeisterung hielt sich zunächst in Grenzen, denn lieber wollte man ein neues Studioalbum von mir. Das kommt, soviel sei verraten, auch noch vor unserer nächsten, geplanten Tournee 2022. Aber richtig: »Diamonds Unlocked II« kann man durchaus als Lockdown-Album bezeichnen.

Nicht alle Cover-Songs darauf hätte man von Dir erwartet. Du interpretierst neben durchaus erwarteten Stücken von Sammy Hagar und Rainbow auch welche von Chris Norman, Paul Anka und Abba.
Eigentlich sollte sogar eine Nummer von Aphrodite’s Child, „The Four Horsemen“, mit auf das Album, aber ich konnte mir dann doch nur schwer vorstellen, was unser Sänger Johnny Gioeli mit der Eunuchenstimme von Demis Roussos hätte anfangen sollen (lacht). Man hätte die Nummer nachher gar nicht mehr wiedererkannt, also habe ich es von der Liste genommen. Selbst mit „Sarah (You Take My Breath Away)“ von Chris Norman haben sich Johnny und unser Schlagzeuger Bobby Rondinelli anfangs schwer getan. Die kannten weder den Sänger, noch den Song, aber dann haben sie ihre Parts doch gut hinbekommen und mögen das Stück mittlerweile sogar. Mir kommt es bei der Songauswahl in erster Linie darauf an, ob ich den Originalen den typischen Axel Rudi Pell-Sound verpassen kann, denn sie anders zu interpretieren wäre Hochverrat, an mir selber und an den Fans.

An welchem Song hattest Du aus welchem Grund einen besonderen Spaß?
„I Put A Spell On You“ von Screamin’ Jay Hawkins möchte ich da mal herausgreifen. Erstens, weil der Song auch einer ist, den man vielleicht nicht von mir erwartet hätte, zweitens, weil ich hier ein Gitarrensolo spiele, das ich für eines meiner besten halte, das ich jemals gespielt habe. Ich habe mich dazu von Paul GEWINNSPIEL In Kooperation mit Steamhammer Records verlosen wir 2 CDs und 2 Vinyl-Alben »Diamonds Unlocked III« von Axel Rudi Pell. Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Axel Rudi Pell“ an info@wunderbar-marketing.de senden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinne werden nicht bar ausgezahlt. Kossoff inspirieren lassen. Dieser ist den Rockfans vielleicht noch als Gitarrist von Free bekannt. Er war genial und schon damals bei Free anderen Gitarristen um Lichtjahre voraus!

Gestalteten sich die Aufnahmen unter den Bedingungen der Pandemie als schwierig?
Nein, denn wir spielen eigentlich immer unsere jeweiligen Parts getrennt voneinander im Studio ein. Wenn heute Musiker und Bands von gemeinsamen Studioerlebnissen erzählen, dann meinen sie vielleicht, dass sie ohne Ideen im Studio hocken und erst einmal ein bisschen jammen. Wenn sie behaupten, sie nehmen auch gemeinsam auf, dann schummeln sie.

Womit hast Du während der vielen Lockdown-Monate sonst noch deine Zeit verbracht? Hast Du vielleicht ein neues Hobby für dich entdeckt?
Ich arbeite eigentlich schon länger, also bereits vor Corona, an Plänen für eine eigene Duftkollektion, weil ich schon seit Langem auf der Suche nach einem eigenen, persönlichen Duft bin. In den unterschiedlichsten Quellen informiere ich mich darüber, wie man Düfte herstellen kann und habe festgestellt, dass das eigentlich gar nicht schwierig und gar kein Teufelswerk ist.