Als erste große Open-Air Veranstaltung mit großer Tradition in Bochum startet das Fiege Open Air Kino nach dem gruseligen Shutdown in die Sommersaison. Wir freuen uns sehr darüber und nahmen diese gute Nachricht zum Anlass, um mit Veranstalter Marcus Gloria ein Gespräch zu führen.

Das Fiege Open Air Kino findet statt. Wir freuen uns. In welchem Zeitraum findet es denn statt und unter welchen Auflagen?
Wir starten am 2. Juli und werden bis zum 16. August auf dem Brauhof der Fiege das 22. Fiegekino Open Air veranstalten. 2020 ist natürlich ein besonderes Jahr, vor allem wegen der aktuellen Coronaschutz-Verordnungen. Daran orientieren wir uns und bieten für unsere Gäste optimalen Schutz durch z.B. Abstandshaltung und natürlich entsprechende hygienische Angebote in den Sanitäranlagen. Im Moment bieten wir nur Tickets paarweise an, bei denen die Gäste in einer Art Cocoon mit einem Abstand von 1,50 m in alle Richtungen sitzen. In den nächsten Wochen werden wir auf platzgenauen Kartenverkauf umstellen. Da sich täglich etwas an den aktuellen Verordnungen ändert, werden wir uns dem wohl tagesaktuell anpassen müssen. Alle weiteren Informationen findet man auf unserer Webseite unter den FAQs. www.fiegekino.de

Wie läuft es denn mit der Programmgestaltung? Wird es vielleicht sogar neue Filme zu sehen geben?
Leider hat es nicht nur einen Shutdown für die Bürger, sondern auch einen Shutdown für den gesamten Filmmarkt gegeben, sodass wir in diesem Jahr eine nicht so große Auswahl haben, wie wir es gerne gehabt hätten. Aber auch da bewegt sich täglich eine Menge und deshalb haben wir bislang auch nur einen Teil des Programms veröffentlicht, um dort jederzeit aktuelle Neuigkeiten aufnehmen zu können.

Haben Sie schon Gespräche mit Verleihern geführt? Wenn ja, wie geht man dort mit den sich anstauenden Produktionen um?
Das wird wohl erst das Jahr 2021 wirklich zeigen. Die Filme, die dieses Jahr nicht gedreht oder produziert werden, werden erst 2021 fertig und damit erst 2022 in die Kinos kommen. Wir erwarten also in den nächsten zwei Jahren ein relativ langweiliges Programm.

Haben Sie besondere Aktionen geplant, um die Besucher in das Fiege Kino zu holen bzw. gibt es spezielle Events, wie z.B. eine lange Filmnacht?
Da das Fiegekino ja sowieso erst mit Einbruch der Dunkelheit stattfindet, ist fast jeder Film bei uns eine lange Filmnacht. Aber damit die Gäste zwischen dem Öffnen der Kasse und dem Beginn des Films keine Langeweile haben, haben wir schon seit vielen Jahren täglich wechselnde Künstler im Vorprogramm. Vielleicht ist ja auch Oliver Bartkowski dieses Jahr mal dabei. Angedacht ist ein John Carpenter Abend. Davon ab haben wir ständig wechselnde Streetfooder im Gelände. Es ist also keine Langeweile zu erwarten, weder auf der Leinwand, noch in den Ohren oder im Magen...

Es gibt zahlreiche Kinofans, welche die Thematik mit den schnell aus dem Boden geschossenen, mobilen Autokinos, durchaus problematisch sehen. In Bochum hatte sich das schnell wieder erledigt. Wie bewerten Sie das und vor allem, hatten Sie zu Beginn des Lockdowns auch mal den Gedanken, ein Autokino in Bochum zu eröffnen oder war das für Sie kein Thema?
Doch natürlich, wir haben auch an einem Auto-Kino gebastelt, aber als langjährige Kinobetreiber haben wir auch eine gute Basis für Kalkulationen und haben dabei schnell festgestellt, dass es sehr schwer werden wird, ein Autokino wirtschaftlich führen zu können. Ich glaube aber auch, dass das jetzt schon wieder vorbei ist, denn wer will schon in einem Auto sitzen, wenn die Außentemperaturen 25 Grad oder mehr erreichen?

Gibt es Filme, auf die Sie sich in diesem Jahr besonders freuen?
Durchaus! Ich persönlich freue mich auf Lindenberg, mach Dein Ding!, Man from Beirut, 21 Bridges, The good Liar und ein paar andere Filme, die wir noch im Köcher haben.