DANI DE WIT | DAS MAXIMUM AN ERFOLG MIT DEM VFL ERREICHEN
DANI DE WIT | DAS MAXIMUM AN ERFOLG MIT DEM VFL ERREICHEN
Kevin Stöger ist gegangen, Dani de Wit gekommen. Der VfL Bochum 1848 freut sich auf den Neuzugang und Mittelfeldspieler aus den Niederlanden, der ausgerechnet Düsseldorf als seine neue Heimat auserkoren hat. Warum er sich so entschied, was ihn nach Bochum gezogen und was er sich mit dem VfL vorgenommen hat, das verrät er David Wienand im Gespräch für Bochum macht Spaß vor seinem ersten Spiel Anne Castroper gegen die Fohlen aus Gladbach.
Dani, du hast, bevor du zum VfL Bochum 1848 gekommen bist, bei Ajax Amsterdam deine Karriere begonnen und fünf Jahre für AZ Alkmaar gespielt. Nun Bochum. Wer und was konnte dich für den VfL begeistern?
Es war tatsächlich mehr das „Was“. Ich wollte immer in der Bundesliga, der Premiere League oder der Serie A spielen. Das sind für mich die besten Ligen der Welt. Als Marc Lettau (Sportdirektor des VfL Bochum 1848; Anm. d. Red.) im Winter auf mich zukam und sagte, dass er mich unbedingt verpflichten will und dass ich ein wichtiger Spieler in der Mannschaft sein könnte, entwickelte sich bei mir ein gutes Gefühl für den Klub. Zu dem Zeitpunkt wollte ich aber in Alkmaar bleiben und die Saison zu Ende spielen. Marc hat aber nicht lockergelassen und sich in der Rückrunde immer wieder bei mir gemeldet. Das hat mir gezeigt, dass er mich unbedingt beim VfL haben will. Ich habe mir dann natürlich viele Spiele angeschaut und gehofft, dass Bochum den Klassenerhalt schafft. Es war am Ende knapp, aber es hat geklappt. Von da an war für mich klar, dass der VfL für mich eine gute Option ist, und ich bereue die Wahl nicht, weil ich wirklich glücklich bin, hier zu sein.
Wie hast du den VfL Bochum 1848, vielleicht schon bevor die ersten Wechsel-Überlegungen aufkamen, wahrgenommen? War dir der Verein ein Begriff?
Ja, ich kannte den Klub bereits aus der Zeit, als Gertjan Verbeek hier noch Trainer war. Das ist schon etwas länger her. Natürlich habe ich in den letzten drei Jahren mitbekommen, wie sich der Verein in der Bundesliga etabliert hat und gewachsen ist. Der VfL ist ein leidenschaftlicher Klub mit großartigen Fans. Ich liebe es, zu sehen, was Fußball für sie bedeutet, wie sie für die Mannschaft da sind. Bei jedem Spiel. Ich habe, wie gesagt, viele Spiele der Rückrunde in der vergangenen Saison verfolgt und gesehen, wie die Fans die Spieler unterstützt haben, vor allem bei Heimspielen. Das hat mir sehr gut gefallen und auch seinen Teil dazu beigetragen, mich am Ende für Bochum zu entscheiden.
Wie hast du die Menschen in Bochum im Vergleich zu denen in Alkmaar wahrgenommen?
Sie ähneln sich tatsächlich ein bisschen. Die Menschen mögen hart arbeitende Spieler, weil sie selbst auch hart arbeitende Menschen sind. Das ist in Bochum und Alkmaar gleich. Alkmaar ist zwar nicht ganz so groß, aber es gibt trotzdem ein paar Ähnlichkeiten. Ich fühle mich hier bereits zuhause, was mich persönlich sehr freut.
Wirst du mit deiner Familie nach Bochum übersiedeln oder wirst du pendeln?
Ich pendele. Uns gefällt es in Düsseldorf sehr gut, weil es von der Größe ähnlich wie Amsterdam ist. Viele andere Spieler wohnen auch dort und ich habe, bevor ich gewechselt bin, öfter mit Maximilian Wittek gesprochen, der mir viel über die Stadt erzählt hat. Ich habe in den Niederlanden in Amsterdam gelebt und mag es, die große Stadt vor der Tür zu haben und gleichzeitig etwas weiter außerhalb zu wohnen, um auch etwas Ruhe zu bekommen. Das habe ich jetzt auch beides.
Kommen wir zum Verein: Wenn du die Relegationsspiele mitbekommen hast, dann weißt du auch, worauf du dich beim VfL Bochum 1848 eingelassen hast, oder?
Ja, ich liebe die Herausforderung. Ich bin vom Typ her so, dass ich mich richtig reinknien kann und für etwas kämpfen möchte. Die letzten zwei Jahre war es für Bochum im Abstiegskampf sehr spannend, weil es bis zum letzten Spiel der Saison mit dem Klassenerhalt gedauert hat. Hoffentlich können wir es dieses Jahr etwas früher schaffen. Aber ich weiß natürlich, in welcher Position wir uns befinden. Wir werden hart arbeiten und man weiß vorher nie, wie die Saison laufen wird. Im letzten Jahr haben beispielsweise der FC Girona in Spanien oder Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart in Deutschland eine Saison gespielt, die vorher niemand so erwartet hätte. Ich sage nicht, dass es bei uns so laufen wird, aber als Team kommst du manchmal einfach in einen Flow. Natürlich kann auch der Fall eintreten, dass wir wieder in die Relegation müssen, aber dann müssen wir das annehmen, kämpfen und das Beste daraus machen. Ich bin auf jeden Fall bereit für jede Herausforderung, die kommen wird.
Du hast die Vereinsmitarbeiter, deine Mitspieler, die Trainer, und zum Teil auch schon die Fans kennengelernt. Welche Eindrücke hat das Kennenlernen bis jetzt bei dir hinterlassen?
Zunächst muss ich sagen, dass alle sehr offen und freundlich sind und auch in der Mannschaft stimmt die Chemie. Jeder arbeitet hart, ist auf den Moment da und möchte um seinen Platz kämpfen. Das ist ein guter Start, weil Konkurrenzkampf uns als Team nach vorne bringt. Und was die Fans betrifft, da war ich wirklich überrascht, wie viele mit zu dem Freundschaftsspiel nach Le Havre gereist sind, obwohl das echt weit weg war. Das kannte ich so aus den Niederlanden nicht, und es hat mir nochmal gezeigt, wie viel Leidenschaft die Fans für diesen Verein empfinden. Das gefällt mir sehr gut, ebenso die Verbindung zwischen uns Spielern und den Fans. Ich glaube, das ist für uns Spieler sehr wichtig, um ein gutes Gefühl auf dem Platz zu haben. Wenn du ein gutes Gefühl hast, spielst du besser und willst als Mannschaft gemeinsam für die Zuschauer kämpfen. Ich kann es kaum erwarten, damit anzufangen.
Zuletzt wurde in Bochum sehr leidenschaftlich über unser Stadion und sogar einen Stadionneubau an anderer Stelle diskutiert. Wie findest du unser „Schmuckkästchen“, das Ruhrstadion anne Castroper?
Es gefällt mir wirklich sehr gut. Wenn du es dir anschaust, ist es natürlich nicht das modernste, aber genau das macht es für mich auch aus und gibt mir ein gutes Gefühl. Heutzutage sieht man lauter neue Stadien, die oft sehr groß sind, aber man spürt die Leidenschaft der Fans dort nicht. Das ist hier ganz anders. Abgesehen davon haben wir Spieler in der Ausstattung alles, was wir brauchen. Da können wir uns nicht beklagen. Mir gefällt an älteren Stadien besonders, dass die Fans so nah am Spielfeld sind. Ich habe gehört, dass in jedem Spiel hier der Heimbereich ausverkauft ist, was uns als Team natürlich enorm hilft.
In welcher Hinsicht, denkst du, wirst du der Mannschaft mit deinen Talenten in besonderem Maße helfen können?
In erster Linie würde ich mich als Teamplayer beschreiben, der immer alles für die Mannschaft gibt, um zu gewinnen. Ich hasse es, zu verlieren. Ich weiß, das sagen viele Spieler, aber ich hasse es wirklich. Ich bin es ehrlicherweise auch nicht gewohnt, weil wir mit Ajax und Alkmaar viele Spiele gewonnen haben. Ich bin mir aber natürlich bewusst, dass es hier etwas anders sein wird. Ich will der Mannschaft mit meiner Art helfen und nehme jeden Zweikampf an. Ich bin ein Mittelfeldspieler, der zwischen den Strafräumen agiert und auch gerne mal ein Tor schießt. Ich habe in der vergangenen Saison einige Tore geschossen und hoffe, dass ich auch ein paar hier im Ruhrstadion schießen werde.
Auf welche Bundesliga-Spiele freust du dich am meisten? Etwa auf das kurz bevorstehende Derby und Flutlichtspiel in unserer östlichen Nachbarstadt an der A40?
Ich freue mich auf jedes einzelne Heimspiel. Das ist für mich einfach das schönste Gefühl, wenn du die eigenen Fans im Rücken hast. Auch in Momenten, wo wir uns als Mannschaft schwertun, feuern sie dich weiter an und holen noch mehr aus dir raus. Ich kann die Partie gegen Gladbach kaum erwarten. Nicht nur, weil es das erste Heimspiel ist, sondern auch mein Debüt sein wird. Das Spiel bei Borussia Dortmund wird natürlich auch ein Highlight, aber ich freue mich wirklich einfach darüber, in der Bundesliga zu spielen. Es ist ein wahrgewordener Traum, weil es, wie schon gesagt, eine der besten Ligen ist, und ich bin sehr gespannt darauf, auf welchem Level wir als Mannschaft spielen und auf welchem ich mich als Spieler befinde. Ich möchte mich auf jeden Fall auf diesem hohen Niveau beweisen.