bochum macht spaß
Foto: Langendreer hat‘s

LANGENDREER HAT‘S

Ein Gespräch mit Stadtteilmanager Karsten Höser

Text:

Maik Schöneborn

Fotos:

Langendreer hat's

Foto: Langendreer hat‘s

Einer der größten Stadtteile unserer Stadt mit immerhin über 30.000 Einwohnern ist Bochum Langendreer. Langendreer ist ein Stadtteil, in dem viel passiert und die Menschen interessiert sind, diesen stetig zu verbessern. Doch einfach ist ein solches Unterfangen nicht, denn hier müssen viele Stellen zusammenspielen. Einer, der hier die Fäden zieht und durch sein hohes und kreatives Engagement auffällt, ist Karsten Höser. Wir trafen den Stadtteilmanager zum Gespräch.

Herr Höser, Sie sind Stadtteilmanager in Langendreer und vertreten „Langendreer hat‘s!“. Was genau ist Ihr Aufgabengebiet und handelt es sich dabei um eine ehr enamtliche Tätigkeit?
Meine Tätigkeit in Langendreer unterteilt sich bei den angesprochenen Aufgaben in drei Bereiche. Dabei sind große Überschneidungen vorhanden, was die Arbeit an vielen Stellen erleichtert. Auf der anderen Seite ist es nicht immer gleich ersichtlich, für welchen Träger ich gerade tätig bin. Den Verein  Langendreer hat’s“ haben wir 2011 gegründet und seitdem bin ich in der Vorstandsarbeit tätig. Zwei Jahre später wurde ich in den Vorstand der Werbegemeinschaft Alter Bahnhof (WAB) gewählt, in dem ich immer noch Mitglied bin. Dadurch haben wir kurze Abstimmungswege zwischen den beiden großen Akteuren in Langendreer hergestellt. Beide Aufgaben erfülle ich ehrenamtlich. Mit dem Abschluss meiner Ausbildung zum City- und Quartiersmanager hatte die WAB 2014 die Stelle eines Stadtteilmanagers in Langendreer eingerichtet, die ich seit Beginn bekleide. Die Ausbildung und die Einrichtung der Stelle wurden durch Bo-Marketing innerhalb des Stadtteilwettbewerbs unterstützt. In wenigen Worten würde ich mein Aufgabengebiet so beschreiben, dass ich Ansprechpartner für Menschen
bin, sie mit ihren Ideen zusammenbringe und zusammen mit meinen Vorstandskollegen Projekte unterstütze und umsetze. Als Drittes bin ich seit Anfang letzten Jahres auch Stadtteilmanager für den Bereich Werne – Langendreer Alter Bahnhof innerhalb des Förderprogramms der Stadt Bochum „So ziale Stadt - WLAB“.
Langendreer ist ein traditionsreicher Bochumer Stadtteil.

Was tun Sie als Initiative, um den Stadtteilauch weiterhin attraktiv für die Bürger zu gestalten?
Von Anfang an haben wir auf die Vorteile des Stadtteils hingewiesen und ihm sieben Sterne gegeben.Damit haben wir aufgezeigt, welche Vorzüge Langendreer zu bieten hat. Dieses haben wir z. B. durch thematische Fahrradtouren und Spaziergänge, sowie Flyer und andere Publikationen, sowie einen Film über Langendreer öffentlich gemacht. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt von „Langendreer hat’s“ ist die Zusammenarbeit mit anderen Initiativen, Gruppen und Vereinen aus Langendreer, mit denen wir die meisten Projekte in Kooperationen durchführen, so z. B. die Bücherbörse mit „Langendreer liest e. V.“, die Bepflanzung einiger Baumscheiben mit „Urban gardening Langendreer“ oder den Weihnachtsmarkt mit der Evangelischen Kirchengemeinde Langendreer und dem „Laden e. V.“. Seitens der Werbegemeinschaft stärken wir die Gewerbetreibenden in ganz Langendreer, so haben wir dieses Jahr zum zweiten Mal den Einkaufsführer für Langendreer in Kooperation mit Bo-Marketing erstellt. Auch das Mitmachfest „Bänke raus“, im Zusammenhang mit dem verkaufsoffenen Sonntag, wird von der WAB durchgeführt.

Sind die Bürgerinnen und Bürger in Langendreer an der Mitarbeit interessiert oder gestaltet es sich eher schwierig engagierte Ehrenämtler zu finden?
Wir bekommen immer wieder Anfragen und Ideen seitens der Langendreerer Bevölkerung ¼und daraus sind auch schon tolle Projekte entstanden. Diese werden entweder persönlich oder auf einer der vier Stadtteilkonferenzen, die im Jahr durchgeführt werden, vorgestellt. So ist z. B. das Projekt „Kultur und Soziales für Kinder in Langendreer“, der Tauschring, das Repair-Cafe oder das Aufstellen der beiden Bücherschränke entstanden, doch bei über 30.000 Einwohnern in Langendreer wünsche ich mir ab und zu doch mehr Engagement.

Wünschen Sie sich manchmal mehr Unterstützung seitens der Stadt oder würden Sie die Zusammenarbeit als op timal bezeichnen?
Die Zusammenarbeit mit der städtischen Verwaltung und der Politik ist auf allen Ebenen und parteiübergreifend hervorragend. Von der Verwaltung werden wir bei der Durchführung der Veranstaltungen oder bei anderen Fragen gut unterstützt und auch B o-Marketing zähle ich dazu.

Wenn diese Ausgabe am 17. September erschienen ist, dann liegt gerade die Veranstaltung „Langendreer trödelt“ am Ümminger See hinter Ihnen. Ist der Ümminger See nicht eine Location, die noch viel mehr Potenzial bietet, z.B. für Konzerte und durchaus größere Feste? Nicht nur „Langendreer trödelt“ liegt dann hinter uns, sondern wir haben auch die „3. Langendreerer Bücherbörse“ in der Lutherkirche und den Kunst-Spaziergang durch Langendreer durchgeführt.
Ja, der Ümminger See ist ein toller Veranstaltungsort. Neben den beiden Trödelmärkten findet auch das Seefest im Rahmen der Bürgerwoche dort statt, allerdings ist dabei auch zu berücksichtigen, dass wir uns dort in einem naturnahen Raum befinden. Wir sollten diesen Bereich nicht durch viel mehr oder größere Veranstaltungen überlasten. „Bochum 7up“ war ein beliebtes Festival, das Menschen aus der ganzen Stadt anzog. Dann wurde es immer stiller und es kam zum Aus.

Wäre es vorstellbar, das Format wiederzubeleben und was braucht es da für?
Wir (die WAB) haben mit „Bänke raus“ eine Veranstaltung mit einem neuen Konzept in Langendreer installiert. Dabei handelt es sich um ein nichtkommmerzielles Fest ohne Gewinnorientierung, welches mit vielen Langendreerer Initiativen und für Langendreerer durchgeführt wird, eingebettet in die Bürgerwoche Bochum-Ost mit dem gleichen Anspruch. Ergänzend dazu gibt es den Weihnachtsmarkt und den Herbstmarkt als Kunst- und Kreativmarkt.
Ich finde es sinnvoll nach vorne zu schauen und nicht Altes aufzuwärmen. Es gibt ja Gründe, warum es die V eranstaltung nicht mehr gibt.

Verraten Sie uns noch, was uns im Herbst/Winter in Langendreer an besonderen Aktionen und Veranstaltungen erwartet?
Für den Herbst, bzw. Winter haben wir zurzeit folgende Aktivitäten geplant: Herbstmarkt, Kunst- und Kreativmarkt, Samstag, 06. Oktober, Am Stern, Stadtteilkonferenz, Donnerstag, 08. November, Anne‘s Cafe, Grabelohstraße, Weihnachtsmarkt, 08. Dezember, rund um die Christuskirche im Dorf. Aktuelle Hinweise sind auch auf unseren Internetseiten www.langendreer-hats.de und www.meine-wab.de nachzulesen.

Vielen Dank für das Interview.
Immer wieder gerne.

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